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Gedanken zum Monatsspruch Januar 2026 von Gottfried Posch

Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. (5. Mose 6, 5) So fordert mich der Monatsspruch für Januar auf, der seinen Ursprung in einer Rede von Mose an sein Volk hat. Eine neue Generation war herangewachsen, die viele Dinge nur vom Hörensagen kannte, die nicht mehr Augen- und Ohrenzeugen der Ereignisse vom Berg Sinai war. Ihr Alltag war das Nomadenleben in der Wüste. Das sollte sich nun bald ändern. Sie standen kurz davor, in das verheißene Land Kanaan einzuziehen. Bevor das geschehen konnte, versammelte Mose das Volk und hielt eine lange Rede,in der er auf die Geschichte Israels mit Gott einging. Er erzählte von Gottes Handeln, seiner Führung, seinen Bestrafungen, wenn das Volk Israel sich gegen ihn versündigte. Er wiederholte die von Gott gegebenen Gebote und Weisungen, die zu ihrem Wohl gegeben wurden und unbedingt eingehalten werden mussten, wenn sie in das neue von Gott verheißene Land kommen. Alles Wohlergehen hängt mit der Treue zum Gesetz und der Liebe zu Gott zusammen. Auch der Besitz des verheißenen Landes. Im Anschluss an die zehn Gebote fasst Mose sie in einem Gebot zusammen und sagt: Höre Israel: Jahwe ist unser Gott! Jahwe allein! Und du sollst Jahwe, deinen Gott, mit ganzem Herzen lieben, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Und die Worte, die ich dir heute verkünde, sollen in deinem Herzen sein.  Präge sie deinen Kindern ein und rede davon, ob du in deinem Haus bist oder unterwegs, ob du dich hinlegst oder aufstehst…

„Jahwe ist unser Gott, Jahwe allein! Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Ja, das war das Wichtigste, das erste und oberste Gebot, der Anfang aller anderen Gebote: Nur den Herrn sollten sie zum Gott haben, nichts und niemand sollte ihnen sonst wichtiger werden. Um jede Art von Götzen­dienst sollten sie einen weiten Bogen machen. Keine anderen Götter sollten sie haben, denn der Herr war ihr Gott, er allein. Ihn sollten sie lieben wie keinen anderen. Von ganzem Herzen und von ganzer Seele sollten sie ihn lieben. Diese Liebe sollte nicht nur ein starkes Gefühl sein, sondern sie sollte sich im Tun und Verhalten äußern: „Mit aller Kraft“ sollten sie ihn lieben; mit aller Anstrengung ihres Willens und ihres Körpers sollten sie ihm dienen und seine Gebote halten.

Ein Schriftgelehrter fragte Jesus einmal, was das höchste Gebot im Gesetz sei. Jesus antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.

Vom alten Volk Israel lerne ich, dass das Halten der Gebote Gottes und die Nächstenliebe ein Weg dafür sein kann Gott zu zeigen: Ich liebe Dich. Ich vertraue Dir. Ich gehöre Dir.

Das hört sich so selbstverständlich an. Wenn das nur so einfach wäre wünsche ich mir manchmal. Aber ich habe dazu eine Menge offener Fragen, die einer Klärung bedürfen. „Du sollst“ heißt es, das ist eine Aufforderung an mich ganz persönlich, ein Befehl, den ich ausführen sollte. Kann ich das? Kann ich Gott auf einen Befehl hin lieben? Kann die Liebe zu Gott erzwungen werden? Ich denke nicht. Das muss von mir selbst kommen. Ich muss es selbst wollen, mich danach sehnen und etwas dafür tun. Ich muss ihn näher kennenlernen. Eine gegenseitige Beziehung zu ihm aufbauen. Da gibt es viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel mich mit Gottes Wort zu beschäftigen, indem ich die Bibel lese, Gottesdienste oder bibelorientierte Hauskreise besuche, mich über das Fernsehen oder Internet informiere, mich mit anderen Menschen, Christen über den Glauben unterhalte und vieles andere. Ich muss nur wollen, nur den Mut aufbringen, die eigene Bequemlichkeit besiegen.

 

Und ich kann Gott bitten, mir dabei zu helfen, wo ich ihn nicht mit meinem ganzen Herz, meiner Seele und meiner ganzen Kraft liebe. Denn Liebe ist ein Gottesgeschenk! Ein Geschenk, das Folgen hat. Denn wenn ich Gott liebe, so Martin Luther, kann ich nicht tun, was ihm missfällt. Dann werde ich seine Gebote und Weisungen mit Freude halten, ihn loben und anbeten, alles tun, was Verliebte tun. Jederzeit an ihn denken, ihn in mein Leben einbeziehen. Er wird mein Ein und Alles sein. Wer Gott liebt, der ist glücklich, dem wird es wohlergehen. So, wie es einige Verse später in der Bibel aufgezeichnet worden ist. Ergänzend möchte ich noch Römer 8,28 nennen, wo es heißt: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Aber nicht nur das ist uns verheißen, was wir hier und heute erleben, sondern er hat noch Unvorstellbares verheißen, wenn wir zu ihm in die Ewigkeit kommen. Im 1. Korinther 2,9 wird uns versichert: „Was kein Auge je gesehen hat und kein Ohr jemals gehört, was keinem Menschen je in den Sinn kam, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben. Spätestens an dieser Stelle müsste jeder einsichtige Mensch sagen: Ja, ich will diesen Gott lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit meinem ganzen Gemüt und mit all meiner Kraft.